Prüfstand - Fortsetzung
Die Ansteuerung erfolgt im gezeigten Falle durch den im Bild auf der Startseite sichtbaren Synthesizer des Typs YAMAHA DX-Reface, der über einen MIDI-Ausgang verfügt, der wiederum den Konverter MCV4 von Doepfer ansteuert. Über den Sequenzer des Reface (Loop-Mode) kann man sogar komplette Melodien zum Dauertest eingeben - zum Beispiel ein Wechsel zwischen einem hohen und einem tiefen Ton zur Überprüfung der Langzeit-Synchronität beider Oszillatoren über den gesamten Frequenzbereich. Da auch die Gate-Impulse im Sequencer gespeichert werden, werden alle durch die Hüllkurvengeneratoren bedingten Sound-Effekte beim Loop-Mode beibehalten.
Die neuen Versionen der Platinen verfügen über Steckverbinder, so dass sich eine im Prüfstand eingesetzte Platine leicht austauschen lässt. Dadurch ist der Prüfstand ein ideales Tool zum Test und Abgleich neuer Platinen, da der Austausch der Platinen in wenigen Sekunden erfolgt.
Auch die Frontplatte (Bedienpanel) des Synthesizers ist über 13 Steckkontakte (4- bis 8-polig) mit den Platinen verbunden und kann theoretisch ausgetauscht werden. Es ist geplant, den Kabelsalat zwischen und unter den Potis durch eine Anordnung von Platinen, auf denen die Potis eingelötet sind, zu ersetzen.
Die Kabel der Frontplatte sind nicht direkt mit den Platinen verbunden: Dazwischen gibt es noch Mittelstücke, die notwendig sind, weil sich zwischen den zur Frontplatte führenden Steckkontakten noch solche befinden, die für Kabel vorgesehen sind, die zwischen den Platinen verlaufen. Ohne diese Zwischenstücke wäre der Kabelverhau noch unübersichtlicher geworden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Kabel zur Vermeidung von Übersprech-Effekten nicht zu dicht nebeneinander verlaufen (die gezeigte Bündelung durch Kabelbinder wurde aus diesem Grund inzwischen wieder entfernt). Das Übersprechen äußert sich dadurch, dass man bei laut aufgedrehtem Verstärker auch dann die VCOs leise hört, wenn gar keine Taste des Keyboards gedrückt ist. Bei den alten Orgeln wurde dieser Effekt auch als "Durchsingen" bezeichnet.
Die VCA-VCF-Platine (Bild oben) besitzt zwar auf Grund der vielen darauf untergebrachten Einheiten insgesamt acht Steckeranschlüsse, was zu einem beachtlichen "Drahtverhau" führt, der auf den ersten Blick verwirrend erscheint. Die Stecker lassen sich jedoch sehr schnell herausziehen bzw. einstecken, so dass sich ein Austausch der Platinen sehr einfach gestaltet. Bei den Vorläuferversionen mit Schraubklemmen musste man sich beim Austausch der Platine die Bedeutung jedes einzelnen, in der Luft baumelnden Kabels merken, was sehr aufwändig und umständlich war. Außerdem war es oft nicht immer einfach, ein abisoliertes Stück flexibler Litze zwischen die Federklemmen der Schraubkontakte zu schieben, vor allem, wenn mehrere Kabel von einer Schraube gehalten wurden.
Ein weiterer Vorteil des Synthesizer-Prüfstands besteht darin, dass die Frontplatte mittels zweier Achsen (Schrauben) an der rechten und linken Seite kippbar gelagert ist, so dass sie sich bei Bedarf umklappen lässt. Auf diese Weise ist es auch möglich, auf einfache Weise Änderungen an der Verdrahtung der Potis und Schalter vorzunehmen. Damit der Klappvorgang nicht zum Abreißen der Verbindungskabel zur Platineneinheit führt, sind diese länger als nötig (siehe Bild weiter oben). Das mag zwar unhandlich und lästig sein (Gefahr von Übersprechen und Störeinstrahlungen), ist hier aber notwendig.