Schaltungsprinzip
Die Schaltung des 24 dB / Oktave Filters aus dem alten Moog-Synthesizer geistert seit Jahrzehnten in zahlreichen Varianten durch viele Zeitschriften, Bücher und das Internet. Eine der obigen Zeichnung verwandte Version, die im Formant-Pro-Buch von Elektor veröffentlicht wurde, enthielt noch einen Fehler, der im hier gezeigten Schaltbild nicht mehr vorhanden ist. Doch nun zur Schaltung selbst: Das Eingangssignal wird zunächst über den OpAmp IC1 entkoppelt und um den Faktor 10 abgeschwächt. Die Widerstände sind so dimensioniert, dass sie dem Mixer-Ausgangssignal des an anderer Stelle dieses Blogs gezeigten Synthesizers angepasst sind. Über einen Entkopplungskondensator von 10 µF gelangt das Eingangssignal an die aus fünf Transistorpaaren gebildeten Tiefpasskette, die man sich ähnlich wie ein RC-Netzwerk mit "stromgesteuerten" Widerständen (Transistoren) vorstellen kann. Am Ende der Kette wird das Signal an den Emittern der beiden oberen Transistoren ausgekoppelt und einem Differenzverstärker zugeführt. Die Eingänge des Differenzverstärkers IC2, und da lag der beschriebene Fehler, dürfen nicht vertauscht werden. Bei den vier Kondensatoren von jeweils 47 nF handelt es sich um die frequenzbestimmenden Kondensatoren der Tiefpasskette. Die Filter-Eckfrequenz wird von Null bis zur Ultraschallgrenze mit den beiden unteren Transistoren gesteuert. Achtung: Der PNP-Typ BC557 hat die gleiche Pinbelegung wie der 547, wird jedoch mit negativer Spannung betrieben und voreingestellt (base frequency adjust). Der Q-Faktor des Filters kann bis zum Einsetzen der Eigenschwingungen mit dem vom Ausgang zum Eingang führenden Poti eingestellt werden. Der Eingang des BC557 funktioniert wie ein Addierer und ist mit verschiedenen Potis bzw. Trimmpotis verbunden, über die die Spannungen zur Steuerung des Filters zugeführt werden: Filter-Basisfrequenz, Hüllkurven-Hub, Modulationssignal und Tracking-Spannung (KOV).
Abgleich
Verwenden Sie für die Transistoren der Tiefpasskette nur selektierte Exemplare, also Transistoren, die in ihren Kennlinien nicht allzu sehr voneinander abweichen. Eine einfache Selektionsmethode finden Sie weiter unten.
Selektion der Transistoren
Die für die Tiefpasskette verwendeten Transistoren müssen möglichst gleiche Eigenschaften besitzen, wobei die absoluten Werte von untergeordneter Bedeutung sind. Wichtig ist, dass ihre Werte ziemlich nah beieinander liegen. Die kann man zum Beispiel durch eine Messung der Stromverstärkung ermitteln: Schalten Sie den zu testenden Transistor als Emitterfolger (Kollektor an Plus 12 V und Emitter über 10-k-Widerstand an Masse. Verbinden Sie ein Poti mit +12 V und Masse. Verbinden Sie den Schleifer des Potis über einen 10-K-Widerstand mit der Basis des Transistors. Stellen Sie das Poti ungefähr auf einen mittleren Wert ein und messen Sie die Spannung am Emitter. Die zu testenden Exemplare müssen möglichst bis auf die zwei Kommastellen den gleichen Wert aufweisen. Ideal wäre es, mindestens 50 Transistoren zu messen, deren Werte zu notieren und dann die 10 davon heraussuchen, deren Werte am dichtesten beieinander liegen.